Ordnungsdienst vernachlässigt seine Pflichten

Jugendschutz. Schwarzarbeit. Nichtrauchergesetz. Erzwungene Prostitution. All das müsste der Ordnungsdienst in Schwerin mehr kontrollieren. Müsste. Denn dafür fehlt das Personal. Mal wieder. Immer noch. Und überhaupt.
13.09.2014
Sylvia Kuska

Sieben Stellen sind  im Außendienst offen. Und das schon seit Anfang 2013. Intern hat sich niemand beworben. Extern dürfen sie nicht beworben werden, so lange das Innenministerium den Haushalt nicht genehmigt hat. „Wir sind nicht in der Lage, alle Pflichtaufgaben zu erfüllen.“ Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow findet deutliche Worte.

Zwei Streifen – das macht vier Ordnungshüter für ganz Schwerin. Mehr kann Ordnungsamtsleiterin Gabriele Kaufmann derzeit nicht auf die Straße schicken. Um Baustellen, Hundemarken und den ruhenden Verkehr zu kontrollieren. Jugendschutz. Lärmschutz. Gaststätten. Veranstaltungen. Um gegen Schwarzarbeit und erzwungene Prostitution vorzugehen.

Also werden Prioritäten gesetzt: In der Innenstadt und im ruhenden Verkehr. Bei der Absicherung von Baustellen. Der Kontrolle von Hundemarken. Die anderen Pflichten rücken in den Fokus, wenn es Beschwerden gibt. Auf Beschwerden über frei laufende Hunde oder zugeparkte Behindertenparkplätze und Einfahrten kann jedoch schon lange kein Mitarbeiter mehr reagieren.

Bedenkliche Worte. Auch, weil sie eine Wiedervorlage aus dem vergangenen Jahr sind. Und im doppelten Sinne die Frage aufwerfen: Geht hier Geld vor Sicherheit?

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