Was soll der Buchstabensalat auf der Tastatur?

  • Kuska
Auf der Tastatur vom Computer sieht es ja verrückt aus. Das Q steht neben dem W, das A neben dem S und das C neben dem V. Mit der Reihenfolge im Alphabet hat das jedenfalls gar nichts zu tun. Trotzdem hat das scheinbare Durcheinander einen Sinn.
24.02.2014
Sylvia Kuska

Vor ungefähr 150 Jahren gab es noch keine Computer. Aber eine andere Erfindung: die Schreibmaschine. Das war ein großer Fortschritt, denn bis dahin wurden Texte in der Regel mit einem Stift aufs Papier geschrieben. Mit der Schreibmaschine konnte man die Buchstaben hingegen auf ein Blatt drucken.

Vereinfacht gesagt funktionierte das so: Wie bei einem Laptop auch, gab es eine Tastatur. Außerdem war an der Schreibmaschine eine Rolle angebracht. Darüber wurde das Blatt Papier in die Maschine gedreht. So lange, bis es am oberen Ende ein Stück herausschaute. Vor das Papier war ein dünnes Band mit Farbe gespannt. Jede Taste auf der Tastatur war mit einem kleinen Hämmerchen verbunden. Drückte man zum Beispiel die Taste für das S, schlug das entsprechende Hämmerchen gegen das Farbband und presste, ähnlich wie bei einem Stempelkissen, das S aufs Papier.

Am Anfang gab es jedoch ein Problem: Wurden zwei nebeneinander liegende Tasten schnell nacheinander angetippt, verhakten sie sich oft. Um weiterschreiben zu können, musste man sie erst lösen. Das war sehr mühselig und das Schreiben dauerte dann sehr lange.

Dem US-Amerikaner Christopher Latham Sholes kam eine Idee, wie er das Problem lösen könnte. Er verbesserte nicht etwa die Technik der Schreibmaschine. Er untersuchte vielmehr, welche zwei Buchstaben im Englischen häufig miteinander kombiniert werden und sich deshalb immer wieder verhaken könnten. Zum Vergleich: In der deutschen Sprache wären das zum Beispiel die Buchstaben e und i. Als er die häufigsten Buchstabenpaare herausgefunden hatte, ordnete er sie auf der Tastatur weit entfernt voneinander an. Die Lücken füllte er mit den übrigen Buchstaben aus. An der Anordnung der Buchstaben hat sich bis heute nichts geändert, außer dass im Deutschen die Tasten für das Z und Y vertauscht wurden.