Die Sponsoren des Russlandtages

45.000 Euro haben acht Firmen gezahlt, um den Russlandtag in Warnemünde zu sponsern. 20.000 Euro davon kamen von Gazprom Germania und Nordstream. Das teilte Regierungssprecher Andreas Timm unserem Magazin mit.
03.10.2014
Matthias Hufmann

Bündnis 90/Die Grünen befürchten, dass die Auswahl der Spender Folgen hatte für die Veranstaltung am vergangenen Mittwoch. „Möglicherweise war es die Zusammensetzung der Sponsoren des Russlandtages, die Ministerpräsident Sellering und Ex-Kanzler Schröder davon abgehalten hat, auch nur ein kritisches Wort zu Russlands Rolle in der Ukraine-Krise zu finden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Jürgen Suhr. Wer wie Schröder stolz darauf sei, Russland und seine Interessen zu verstehen, aber sich gleichzeitig jeden kritischen Kommentars zur Ukraine-Krise enthalte, der urteile weder differenziert noch ausgewogen. „Das massive Sponsoring durch russische Unternehmen dokumentiert eine Interessenlage, der sich weder Schröder noch Sellering anschließen sollten“, so Suhr.

Neben Gazprom Germania und Nordstream haben sechs weitere Unternehmen den Russlandtag unterstützt: Illim Timber, Rostock Port, Inros Lackner, Wojtas Sicherheitstechnik, Seilerei Sembritzky und Beiten Burkhardt. 20.000 Euro zusätzlich steuerte die IHK Rostock bei. Den Rest der Kosten trage das Land, sagte Regierungssprecher Timm. „Wie hoch die Gesamtkosten ausfallen, können wir abschließend erst nach Vorlage aller Rechnungen sagen.“

Am Russlandtag haben fast 500 Vertreter aus Politik und Wirtschaft über die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland diskutiert. Kritiker hatten zuvor gefordert, die Veranstaltung zu verschieben. Sie begründeten dies mit der Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt und den von der EU verhängten Wirtschaftssanktionen.

 

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