Das Erst-CDU-dann-Gramkow-Paket

Es fing an mit einem CDU-Antrag im April. Darin die Forderung nach einem Begrüßungspaket für Studenten und Auszubildende. Es folgte der Gang durch die Ausschüsse. Und endet jetzt mit einem runderneuerten Willkommensgruß für alle Neu-Schweriner. Was das ist? Ein Beispiel dafür, wie man ein Thema geschickt zurückholen kann.
11.10.2014
Matthias Hufmann

Das Bürgerbüro der Stadt gibt seit dem 23. September neu gestaltete Begrüßungspakete heraus. Motto: „Schwerin macht glücklich!“ Das heißt: Die Weiße Flotte und das Buskontor gewähren Preisnachlässe für ihre See- und Stadtrundfahrten, das Planetarium und das Freilichtmuseum sogar freien Eintritt, die Stadtbibliothek einen kostenlosen Leseausweis für einen Monat. Die SSC-Damen laden zum ermäßigten Eintritt bei ihren Bundesliga-Heimspielen ein und die Mecklenburger Stiere zu einem Handballspiel in der dritten Liga. Bestandteil des Infopakets sind auch der „Schwerin-Kompass“ mit den Sehenswürdigkeiten, eine Stadtchronik und - muss man nicht mögen - die Ordnungsfibel der Landeshauptstadt.

„Wer nach Schwerin zieht, der soll sich hier wohlfühlen. Dazu gehört einerseits, dass er die tollen Angebote unserer Stadt schnell kennenlernt", sagte Angelika Gramkow am Freitag. „Ich möchte aber auch von den neu Zugezogenen wissen, was sie nach Schwerin zieht, was ihnen gefällt und was wir ihrer Meinung nach noch besser machen können.“ Der Name zum Gespräch heißt Begrüßungskaffee. Und diesen gibt es regelmäßig bei der Oberbürgermeisterin. Mehr als 60 Neuschweriner waren bereits da.

Die Stadtvertretung wird dem CDU-Antrag am Montag vielleicht zustimmen. Oder die CDU wird ihn zurückziehen - oder in Erklärungsnot geraten. Jedenfalls wegen Gramkow.

Hintergrund

Im vergangenen Jahr sind 5006 Menschen in die Landeshauptstadt gezogen, 4305 haben Schwerin erlassen. Das ist ein Plus von 701. Diese Zahlen hat die Stadt am Freitag bekannt gegeben. 2012 konnte Schwerin 4754 neue Einwohner begrüßen, 4517 zogen weg. Die Tendenz ist positiv und halte seit 2010 an, sagte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Auffallend sei: Bei nur 91.000 Schwerinern insgesamt gebe es immer eine Menge Bewegung bei den Zu- und Fortzügen. Das Problem aber verrät eine andere Statistik. 2012 zum Beispiel standen 795 Geburten 1112 Todesfälle gegenüber.

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