
Stasi-Fall beim Städte- und Gemeindetag

Der Nordkurier stieß bei Recherchen zur Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) auf die Akte von Thomalla. Darin: eine Personalakte von 38 Blättern sowie eine Akte mit Berichten, die mehr als 400 Blätter enthält, sagte Marita Pagels-Heineking, die Leiterin der Neubrandenburger Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit. Laut BStU führte das MfS Thomalla sechs Jahre lang als Inoffiziellen Mitarbeiter (IM). Als Kreissekretär der SED-Blockpartei LDPD in Prenzlau sollte er vor allem aus Kreisen von Handwerkern und Selbstständigen berichten.
Und warum ist die Stasi-Mitarbeit nicht schon 1990 aufgefallen? Die Akte habe damals wahrscheinlich noch nicht vorgelegen, sagte die Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Anne Drescher, dem Nordkurier. Viele Akten hätten Anfang der 90er-Jahre noch in Säcken gelagert.
Am Dienstag wird sich eine Sondersitzung des Vorstands des Städte- und Gemeindetages mit dem Fall befassen.