
Stasi-Vergangenheit: Städtetag entlässt Thomalla
Michael Thomalla hatte zuvor eingeräumt, dass er bei Amtsantritt 1990 schriftlich versichert hatte, nie für die Stasi gearbeitet zu haben. Er kündigte an, juristisch gegen die Kündigung vorzugehen.
Der Nordkurier war bei Recherchen zur Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) auf die Akte von Thomalla gestoßen. Darin: eine Personalakte von 38 Blättern sowie eine Akte mit Berichten, die mehr als 400 Blätter enthält. Nach der Werbung durch einen Stasi-Offizier hatte sich Thomalla 1983 handschriftlich zur Zusammenarbeit bereit erklärt. „Ich, Michael Thomalla, geb. am 4.10.1958, verpflichte mich auf freiwilliger Grundlage mit dem MfS zusammenzuarbeiten“, heißt es in seiner Verpflichtung. Als IM-Namen wählte er das Pseudonym Mike König.
„Ich bedauere das Ausscheiden von Michael Thomalla aus dem kommunalen Spitzenverband, hätte mir aber auch von Herrn Thomalla erhofft, dass er in den Gremien mit seinen Fehlern aus jungen Jahren offener und transparenter umgeht", sagte Innenminister Lorenz Caffier am Dienstag.