Der Raum hat die Bezeichnung B.E.06 im Polizeihauptrevier. 80 Quadratmeter. Ein paar Stehtische. Gaucks Bild an der Wand. Im Hintergrund werden Dias gezeigt. Eine Wasserwerfer-Übung. Innendienst. Ein Polizeiwagen.

Im B.E.06 warten mehr als 40 Leute, die allermeisten in Uniform. Telefonisch ist Lorenz Caffier bereits angekündigt. Der Minister soll heute den neuen Revierleiter einführen. „Er kommt“, sagt jemand. Caffier gilt hier als hoher Besuch.

Ab höherem Dienst ist der Minister bei möglichst jedem Wechsel dabei. Der Wechsel in Schwerin heißt: Michael Erhart übernimmt von Arne Wurzler. Der Neue ist 37, Schweriner, hat BWL studiert und vor einem Jahr seine Ausbildung beendet, die ihn zum Revierleiter und damit zum Chef von 140 Mitarbeitern befähigt. Der Alte geht nach drei Jahren und sieben Monaten nach Rostock, wo er Dezernatsleiter im Präsidium wird. Der nächste Karriereschritt.

Für beide gibt es drei Reden, Würdigungen, Wünsche. Als Zweites von Caffier. „Toi, toi, toi“ darf nicht fehlen. Ebenso wenig der Halbspaß: „Denken Sie daran, der Minister hat immer ein besonderes Auge auf Schwerin.“ Oder auch Phrasen fürs Bullshitbingo: „Polizei ist ein Mannschaftssport. Aber man braucht einen Kapitän.“

Am Montag reicht das für freundliches Klatschen. Das hier ist - Achtung, Phrase - ein Heimspiel für Caffier. Er spricht fünf Minuten und reiht sich bei den Zuhörern ein. Erst am Rand, wie fast alle, dann in der Mitte, wie nur wenige. Er will ja gesehen werden. Um 15.15 Uhr fährt er wieder fort. Samt Security.

In Rostock wird der Minister später noch ein Grußwort halten. Um 19 Uhr. Oder 19.06.

Anzeige