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Gereizter Kriminaldirektor im AfD-Wahlkampf
Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, am 21. Mai auf dem Marienplatz zwei junge Männer mit Pfefferspray besprüht zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Zuvor sollen der 19- und der 20-Jährige einen AfD-Infostand mit Papierkonfetti beworfen haben, um ihren Protest gegen die Partei auszudrücken. „Beide Zeugen erlitten Hautrötungen und beklagten stark brennende Augen“, hieß es weiter.
Danach soll der Angeschuldigte in der benachbarten Burgseegalerie ein Tierabwehrspray erworben und dieses in der Galerie versprüht haben. Mehrere Passanten bekamen daraufhin Hustenanfälle; eine Zeugin musste wegen Kreislaufproblemen ins Klinikum gebracht werden.
Der Angeklagte hat die Tatvorwürfe im Kern eingeräumt und durch seinen Verteidiger erklären lassen, er sei wegen des Auftretens der Zeugen und der Konfettiwürfe in Panik geraten. Das Tierabwehrspray habe er gekauft, da ihm bewusst gewesen sei, dass die Polizei nach dem Pfefferspray fragen würde. Da er diese jedoch weggeworfen hatte, habe er eine ähnliche Kartusche besorgt, die er nur habe ausprobieren wollen, so die Staatsanwaltschaft.
Bereits zwei Tage vor der Attacke war es zu einem Zwischenfall gekommen. Der 52-Jährige soll zwei Mitgliedern der „Grünen Jugend“ in der Münzstraße ein Protestplakat entrissen haben. Die beiden zeigten den Vorfall bei der Polizei an.
Nach Informationen unseres Magzins ist der Kriminaldirektor inzwischen vom Polizeipräsidium Rostock an die Polizei-Fachhochule nach Güstrow gewechselt. Um junge Polizisten auszubilden.