Die NPD sucht Anschluss

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    Udo Pastörs
Bei der Landes-NPD dürften sie ganz schön aufgeregt sein. Seit Monaten dümpelt die rechtsextreme Partei dahin, schaut auf ihren ehemaligen Bundesvorsitzenden Udo Pastörs, doch der wirkt seltsam müde. Die NPD? Mehr von gestern, als selbst ihr lieb sein kann. Und dann kommt diese Chance.
08.01.2015
Matthias Hufmann

Die Chance heißt Pegida. Der Ableger in Mecklenburg-Vorpommern hat für nächsten Montag zu zwei anti-islamischen Demos aufgerufen. In Stralsund. Und in Schwerin. Für den möglichen Anschluss muss die NPD nur 50 Meter vors Schloss treten. Der „Spaziergang“, wie die Organisatoren ihre Demo nennen, soll an der Siegessäule beginnen. Bislang wurde mit 100 Teilnehmern gerechnet, seit Mittwochabend jedoch gibt es bereits 140 Zusagen via Facebook. Fast 60 sind nach der Bluttat von Paris dazu gekommen.

Zugesagt haben auch der NPD-Landesvorsitzende Stefan Köster und der Chef des NPD-Verbandes Westmecklenburg, Andreas Theißen (wir berichteten). Und Pastörs? Der hat gestern samt Fraktion kurzfristig eine Kundgebung auf dem Marienplatz abgehalten, um nach dem Anschlag auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion sein ausländerfeindliches Repertoire runterzuspulen. Gegen das Trillerpfeifen der NPD-Gegner.

Für nächsten Montag bedeutet das: Wer an der Demo teilnimmt, weiß jetzt, mit wem er marschieren wird. Auch mit der NPD. Für die rechtsextreme Partei ist es die Chance, 2015 besser zu starten als 2014 endete. Diese Chance wird sie sich nicht entgehen lassen.

Die Rufe auf den Pegida-Demos seien ohnehin „auf unsere beharrliche Volksaufklärungsarbeit zurückzuführen“, heißt es auf der Homepage der Landes-NPD. „Und wir müssen noch nicht einmal die Organisationsarbeit machen.“

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