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Stadt erhöht die Anzahl der ersten Klassen
Wie verteilen sich die ersten Klassen im Schuljahr 2015/2016 auf die acht staatlichen Grundschulen?
Heinrich-Heine-Schule: unter Vorbehalt 3 (derzeit: 2)
John-Brinckman-Schule: 3 (derzeit: 2)
Friedensschule: 3 (derzeit: 3)
Fritz-Reuter-Schule: 3 (derzeit 2)
Grundschule Lankow: 4 (derzeit 4)
Nils Holgersson: 3 (derzeit 3)
Astrid Lindgren: 3 (derzeit 3)
Mueßer Berg: 3 (derzeit 3)
Welche Schulen sind 2015/2016 besonders gefragt?
Das Aufnahmeverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Es gibt aber Tendenzen. Demnach gibt es am Mueßer Berg und an der Friedensschule mehr Anmeldungen als Plätze. An der Heine-Schule auch, sollten am Ende nur zwei erste Klassen eröffnet werden.
Warum plant die Stadt neu?
Weil es immer mehr Erstklässler gibt. Und weil das Bildungsministerium es bis Monatsende fordert. Bei der Schulanmeldung können Eltern zwei Wunschschulen angeben. Werden beide Wünsche aufgrund von Platzmangel abgelehnt und bleibt der Widerspruch der Eltern auch erfolglos, weist das Staatliche Schulamt Eltern eine Schule in der Stadt zu. Das Problem: Um dem Wunsch- und Schulwahlrecht der Eltern gerecht zu werden, wurden in den vergangenen vier Jahren an manchen Schulen mehr erste Klassen eröffnet, als in der Schulplanung festgelegt sind. Das Schulamt legt seiner Zuweisung aber die Planungen zugrunde. Das hätte unter Umständen weitere Platzkonflikte und rechtliche Probleme gegeben.
Warum ist die Heine-Schule ein Wackelkandidat?
Weil es um Geld geht, genauer gesagt um Städtebaufördermittel, die das Land an die Stadt verteilt. Die Heine-Schule platzt aus allen Nähten. Deshalb soll der Hort auf die andere Straßenseite, in die Werderstraße 66-68, ziehen. Diese Häuser müssen jedoch erst saniert werden.
Die Stadt hat dafür im Wirtschaftsministerium Städtebaufördermittel beantragt, wartet seit Monaten auf einen Bescheid. Den Schwarzen Peter dafür schieben sich beide Seiten gegenseitig zu. Das Ministerium hält den neuen Hort nicht für notwendig, beruft sich auf die Schulplanung. Die wurde 2006 erstellt, 2011 fortgeschrieben und sieht nur Zweizügigkeit - und damit genügend Platz für den Hort - vor. Tatsächlich herrscht bis zur dritten Klasse aber Dreizügigkeit. Die Stadt betont, sie habe dem Ministerium den geänderten Bedarf mitgeteilt, alle angeforderten Unterlagen abgegeben. Die Zeit drängt. „Sollte bis zum 18. Februar keine Förderung in Aussicht stehen, bleibt es bei zwei ersten Klassen“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. Zwei – weil auch nur zwei vierte Klassen abgehen.
Selbst wenn bis dahin eine Zusage kommt: „Reicht dann die Zeit, um bis zum Sommer den neuen Hort saniert zu haben?“, fragt Daniel Meslien am Dienstagabend im Hauptausschuss. „In dem Fall würde es für den Hort eine Übergangslösung geben“, sagt Angelika Gramkow. Das sei mit der Kita gGmbH als Hortträger bereits geklärt.
Ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer für die Friedensschule
Beim Blick auf die Anmeldungen wird klar: Sie würden locker für vier Klassen reichen. Allein der Platz gibt das nicht her. Der Hort soll auch hier ausgelagert werden; das ist beschlossene Sache. Das wird jedoch nicht vor 2017/2018 geschehen. Um schon jetzt eine eine vierte erste Klasse einzuschulen, müssten sich die Schule, der Hortbetreiber und die Stadtverwaltung gemeinsam über die (Doppel-)Nutzung von Räumen abstimmen. Bislang wurde keine Einigung erzielt. Sollte sich dies noch ändern, könnte die Kapazität im laufenden Verfahren noch angepasst, sprich eine zusätzliche erste Klasse eröffnet werden, heißt es in der Beschlussvorlage.
Warum wird nicht die Klassenstärke erhöht?
Die sei mit maximal 26 Kindern pro Klasse bereits ausgereizt, so Angelika Gramkow.
Wie viele Kinder werden 2015/2016 eingeschult?
Nach derzeitigem Stand gibt es 636 Anmeldungen für staatliche und rund 150 für private Schulen.