
Hochschwangere verlegt, Kind tot
Die Frau aus Ghana meldete sich im Jahr 2010 hochschwanger in der Krankenstation des Erstaufnahmeheims Horst, weil sie Fruchtwasser verloren hatte. Sie erhielt nach eigener Darstellung keine Hilfe. Eine Krankenschwester sagte dagegen aus, sie hätte angeboten, einen Arzt zu holen. Im Prozess hieß es, man hätte der Klägerin nicht geglaubt, da diese am nächsten Tag nach Jürgenstorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verlegt werden sollte, berichtet der NDR.
Erst in Jürgenstorf wurde ein Notarzt verständigt. Laut Gutachter war das Kind zu diesem Zeitpunkt bereits erstickt. Die Frau brachte es tot zur Welt.
Die ehemalige Asylbewerberin ist am Donnerstag mit ihrer Klage gegen das Land gescheitert. Die Krankenschwestern hätten nicht pflichtwidrig gehandelt, teilte ein Sprecher des Schweriner Landgerichts mit.
Die Fragen aber heißen: Weshalb musste die hochschwangere Frau überhaupt die mehrstündige Busfahrt auf sich nehmen? Weil die Aktenvorschriftenbescheide das verlangten? Von Horst bis Jürgenstorf sind es mehr als 200 Kilometer.