Wie viel er in den vergangenen Wochen geschlafen hat? Björn Beglau winkt ab. „Nicht viel.“ Als Veranstalter von Partys wäre das eigentlich ein gutes Zeichen. Eigentlich. Doch dafür müsste der Mitinhaber vom Tivoli erst mal wieder eine Party darin feiern. Fünf Nächte hatte das Tivoli seit Ende Dezember geöffnet. Seit 1. Januar ist es wieder dicht.

Ist den Machern die Puste ausgegangen? Björn Beglau kennt die Munkeleien. Wenn er in seiner Zeit als Latein- und Standardtänzer aber eines gelernt hat, dann ist es, einen langen Atem zu haben.

Es sind große Sachen und kleine Dinge, die den 23-Jährigen um den Schlaf gebracht haben. Die defekte Lüftung. Der schlechte Sound. Die Probleme mit den Toiletten. Sein Perfektionismus, das alte Lichtkonzept gleich mit über den Haufen zu werfen, das Lila an der Stuckdecke nach dem grünen Licht der Denkmalbehörde hinter Anthrazit zu verstecken und Bilder auf der LED-Wand synchron zur Musik laufen zu lassen.

Die Lüftung ist defekt und das merkt vor der Eröffnung niemand? „Natürlich haben wir die Anlage getestet", sagt Björn Beglau. Mit einer Handvoll Leute in den Räumen sei das Problem aber nicht aufgefallen. Erst als die Hütte voll war, habe es sich bemerkbar gemacht. Ähnlich sei es beim Sound gewesen. „Projekte wie diese zeigen eben live erst ihre Dynamik.“ Und kosten am Ende auch Veranstaltungsprofis wie ihn und seine Mitstreiter Sebastian Dick und Issa Saleh Lehrgeld – Erfahrungen vom Place2Be-Festival, Wiesentanz und Tanz in den Mai hin oder her.

Björn Beglau ist vorsichtig geworden, Termine zu nennen. Der 21. Februar ist verstrichen. Die Wiedereröffnung noch einmal zu verschieben, wäre unklug. Deshalb vorerst kein konkretes Datum. Die Mängel seien jedoch beseitigt, sagt er. Nun müsse der Tüv noch Lüftung, Elektroanlagen und Beleuchtung der Rettungswege absegnen. Hat er nichts zu beanstanden, könnte in Kürze im Tivoli wieder getanzt werden.