
Christliche Dauerlauf Union
„Die Oberbürgermeisterin wird beauftragt, sich gegenüber dem DLV für eine Beibehaltung der jetzigen Regelung einzusetzen“, lautet der Beschluss, der bei neun Nein-Stimmen, einer Enthaltung und trotzdem mit großer Mehrheit am Montag zustandegekommen ist. Höhere Startgebühren in Deutschland? Nicht mit der Stadtvertretung in Schwerin. Der DLV will von 2016 an bei allen Laufveranstaltungen eine Gebühr von einem Euro je Läufer und Zieleinlauf erheben. Allein für den Fünf-Seen-Lauf bedeutet das: Knapp 3500 Euro gehen an den Verband. „Das ist das Vierfache der bisherigen Gebühr“, sagt Joachim Knipp, der Vereinsvorsitzende (Hier geht es zum Beitrag: Maut für Fünf-Seen-Lauf).
Die CDU hat das Empörungspotenzial sofort erkannt - und hatte Glück. Die SVZ druckte ihre Pressemitteilung in der vergangenen Woche eins zu eins ab, obwohl die Reaktion aus der Verwaltung längst vorlag. Die beiden wichtigsten Sätze daraus heißen: „Der DLV ist ein autonomer Verband im DOSB. Beschlüsse werden auf demokratischem Wege von seinen Mitgliedern gefasst.“ Aus diesem Grunde würden nicht einmal Stadt- und Landessportbund planen, gegen die Erhöhung vorzugehen.
Gramkow muss das jetzt trotzdem tun. Der DLV wird sich daraufhin höflich für den Brief bedanken und mehr oder weniger verklausuliert an seine Strukturen erinnern. Was die Aktion der Stadtvertretung also ist? Symbolpolitik. Billiges Punkten. Eigentlich ein Wahlkampfthema.
Man stelle sich nur einmal vor, Gramkow hätte von allein an den DLV geschrieben. Wäre das nicht eine unzulässige Einmischung bei einem autonomen Verband gewesen? Von einer Linken, Herr Ehlers?