Keine Kolumne von Roland Regge-Schulz

Der Elefant im Schilderwald

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Da wollte ich einen Text schreiben und dann habe ich mich in den Buchstaben verlaufen. Was macht man mit den Sätzen, die zum Wegschmeißen eigentlich zu schade sind? Veröffentlichen! Kann sich doch jeder selbst einen Reim auf die Fragmente machen.

Im letzen Jahrtausend, Schwerin war noch Großstadt und auf dem Alten Garten trampelte ein Elefant durch Aida.  
Die Besucher strömten in Scharen und die Schweriner waren stolz auf  ihre Stadt.

Und heute?

Ach Schwerin.
Die Einwohner sind dir weggelaufen und haben die Großstadt mitgenommen.
Die Freiluft-Opern haben ihren großen Glanz verloren.
Futsch ist der Stolz auf das, was die eigene Stadt über die Stadtgrenze hinaus interessant macht.
Statt „Auf dem Alten Garten ist was los“ heißt es „Scheiße, der Alte Garten ist schon wieder gesperrt“.

Das Theater ist kein Zirkus.
Das Theater erstickt am Theater um das Theater.

Der Elefant ist so wild, dass er im mecklenburgischen Platschow im Stall steht.

Politisch schwierige Zeiten, in denen den großen Parteien der kalte Wind um die Nasen pfeift, sind eigentlich gute Zeiten für die Kleinen.
Selbst die Unabhängigen Bürger verlaufen sich in Piefigkeit.
Wenn es nach dem UB-OB-Kandidaten geht, werden Elefanten an der Stadtgrenze aufgehalten und die Läden stellen keine wilden Schilder mehr auf die Straße.
Was für eine Vision.