Die 10-Millionen-plus-Grundschule

  • Stadtverwaltung Schwerin
Haste mal noch 'ne Million Euro? Die Bauarbeiten für die neue Grundschule am Ziegelsee sind gerade gestartet. Zehn Millionen Euro sollte alles kosten. Doch schon jetzt steht fest: Das reicht nicht.
12.12.2016
Sylvia Kuska

Grund ist die Fläche, auf der die Schule stehen soll. Das Grundstück an der Speicherstraße gehört nämlich nicht der Stadt, sondern der Wohnungsgesellschaft Schwerin. Die WGS ist zwar in städtischem Besitz, aber ein eigenständiges Unternehmen – und von dem muss die Stadt das Grundstück nun kaufen. Kosten: eine Million Euro.

Dass eine neue Grundschule gebaut werden soll, ist seit vielen Monaten klar. Die Kosten dafür wurden im Juli über einen Nachtragshaushalt auf die Ausgabenliste gesetzt: 4,6 Millionen für die Schule, 2,9 Millionen Euro für den Hort und 2,3 Millionen für die Turnhalle. Macht zusammen knapp 10 Millionen Euro.

Sylvia Kuska
Hier, wo Lager- und Speicherstraße sich kreuzen, soll die neue Grundschule entstehen.
Ebenso lange ist klar, wo die Schule gebaut werden soll. Wo also kommt die zusätzliche Ausgabe für das Grundstück plötzlich her? Ursprünglich sei angedacht gewesen, ein Grundstück mit der WGS zu tauschen, sagt Rico Badenschier. Diese Idee habe sich jedoch als „unwirtschaftlich“ herausgestellt: Die Stadt habe nur Flächen gehabt, die viel mehr wert gewesen seien oder mit denen sie sich bei einem Tausch vielleicht künftige Stadtentwicklungsvorhaben verbaut hätte, so der Oberbürgermeister.

Im Ergebnis muss nun noch eine Million Euro her. Das klingt viel, ist es nach Ansicht von Bernd Nottebaum aber nicht: Rechne man die Summe auf den Quadratmeter herunter, koste dieser etwa 120 Euro. Der Baudezernent ist sich sicher: „Von einem privaten Verkäufer wäre das nicht zu dem Preis zu haben.“ Der Vorteil für die WGS: „Liquidität.“

Über die zusätzliche Ausgabe müssen nun die Stadtvertreter entscheiden. Die Summe ist Teil des Haushaltsentwurfs, der heute Abend beraten und beschlossen werden soll. Kaufen könnte die Stadt das Grundstück dann aber trotzdem noch nicht: Anschließend muss noch das Innenministerium dem Schweriner Haushalt grünes Licht geben. Dessen Prüfung dauert erfahrungsgemäß mehrere Monate.

Und trotzdem wird schon gebaut? Ein Überlassungsvertrag zwischen Stadt und WGS mache das möglich, so Nottebaum.

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