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Der - manchmal - versiegelte Rockpalast
Mehrfach bereits hat die Stadt ihre Drohung wahrgemacht und den Laden in der Goethestraße schließen lassen. Mehrfach bereits klebte der signalrote Betreten-verboten-Warnhinweis an der Tür. Nur: „Irgendjemand muss die Aufkleber immer wieder entfernen“, erzählt Steinmüller, der Inhaber. Was anderes kann er auch hierzu nicht sagen. Die Situation ist nicht besser geworden. Es geht um Baugenehmigungen, Lärmschutz, vor allem aber um Paragrafen und ihr Gegenteil.
Dabei sah es vor vier Wochen so aus, als könnte es doch noch eine Lösung geben im Streit mit dem Bauamt. Laut Steinmüller hatte die Stadt seinen Gutachter akzeptiert. Anfang Juni wurde gemessen, in den Wohnungen drüber, in der Kneipe selbst. Sechs Stunden lang. Wie laut ist der Rockpalast? Das Ergebnis? „Alles in Ordnung.“ Er hätte nur 300 Euro investieren müssen, damit beim Stühleschieben der Krach ausbleibt.
In der vergangenen Woche hat das Gutachten die Stadt erreicht, sagt Steinmüller. „Das Gutachten liegt seit heute vor“, sagte Amtsleiter Günter Reinkober. Das war vor zwei Tagen. Zum Inhalt könne man nichts mitteilen. Es müsse erst noch geprüft werden.
Das Ordnungsamt schaut jetzt regelmäßig vorbei im Rockpalast, die Polizei ebenfalls. Eine Problem-Kneipe? „Nein“, sagt der Polizeisprecher. „Kein Einsatzschwerpunkt.“ Wie es jetzt weitergeht? Steinmüller weiß es nicht, die Stadt hat die Fragen unseres Magazins noch nicht beantwortet. Irgendwie passt das zur Situation.
Im Rockpalast jedenfalls wird weiter Fußball geguckt. Ganz privat. Mit vielleicht 30 und mehr Freunden. Noch ist ja WM.