
Nestlé, die Statistik und das Obst
Man dürfe nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sagt Klaus Reisenauer. Er ist Geschäftsführer der Auftragsberatungsstelle MV. Die Dienstleistungseinrichtung hat in den vergangenen beiden Jahren 431 Unternehmen aus der Region für Nestlé-Aufträge vorgeschlagen. Das Ergebnis: Von 49 Ausschreibungen wurden 25 an Firmen aus MV vergeben. Zum Beispiel an die Rainer Schüler Tiefbau GmbH, die BDM Heizungs,- Lüftungs- und Elektroanlagen GmbH und die Malermeister Bartlau GmbH & Co. KG - allesamt aus Schwerin.
„Weitere zehn regionale Unternehmen waren als so genannte Nachauftragnehmer tätig. Darunter die BWS Betonwerk Schwerin GmbH, die Betonelemente für mehrere Millionen Euro gefertigt hat, oder die Güll Gerüstbau GmbH, die laufende Rüstarbeiten ausführte“, so Reisenauer.
Seine Rechnung geht so: „Von den reinen Bauherstellungskosten in Höhe von zirka 60 Millionen Euro wurden die Leistungen von Unternehmen aus MV mit einem Anteil von zirka 49 Prozent erbracht.“ Macht knapp 30 Millionen Euro. Und die vorhergesagten 60 Millionen Euro? Das sei ein schiefer Vergleich. Diese Zahl würde sich auf den Werksbau insgesamt beziehen, nicht auf die Summe der einzelnen Ausschreibungen.
Nur: Die Kosten für den Werksbau wurden mal auf 110 Millionen Euro geschätzt. In der Statistik taucht das aber nicht mehr auf.
Als verlässliche Zahlen bleiben also: 25 Auftragnehmer plus 10 Nachauftragnehmer. Und was sagt die Zentrale von Nestlé? „18 der 30 beteiligten Bauunternehmen kommen aus Mecklenburg-Vorpommern“, teilt Alexander Antonoff, der Vizesprecher des Unternehmens, unserem Magazin mit. 18 der 30? Vermutlich darf man Äpfel und Birnen auch nicht mit Kirschen vergleichen.