Neue Chance für Spielbank in Schwerin

Das Innenministerium in Mecklenburg-Vorpommern schreibt die Erlaubnis für den Betrieb von Spielbanken neu aus. Profitieren könnte davon auch die Landeshauptstadt. Das mit dem Glücksspiel ist allerdings ein Glücksspiel.
25.02.2014
Matthias Hufmann

Im vergangenen Sommer rollten die Kugeln zum vorerst letzten Mal an den Spieltischen. Nachdem keine Verlängerung für die Konzessionen beantragt worden war, mussten 71 Mitarbeiter gehen in Schwerin und Warnemünde. Die Casinos konnten wirtschaftlich nicht betrieben werden, hieß es zur Begründung von der Spielbankgesellschaft Mecklenburg. Erschwerend hinzu wäre die hohe Spielbankenabgabe des Landes gekommen.

Nur: Nach früheren Angaben des Finanzministeriums waren die Casinos ein Zuschussgeschäft für MV. 2011 zum Beispiel überstiegen die Ausgaben für die staatliche Aufsicht die Einnahmen um 118.000 Euro. Und 2012 hatten alle Spielbanken im Nordosten zusammen einen Bruttospielertrag von gerade einmal 6,5 Millionen Euro.

Trotzdem macht das Innenministerium jetzt einen neuen Vorstoß und schreibt die Konzessionen für zehn Jahre europaweit aus. Nicht nur für Schwerin und Warnemünde, sondern auch für Stralsund, Heringsdorf und Binz, wo die Erlaubnis am 14. Mai 2014 erlischt. Die Idee dahinter: Das kontrollierte Angebot in Spielbanken soll eine geeignete Alternative zum verbotenen Glücksspiel sein. Der Zusatz heißt: Selbst wenn alle draufzahlen müssen.