Rockpalast dicht, Schlösser ausgetauscht

  • dieschweriner
Auf. Zu. Auf. Und jetzt wieder - zu. Die Kneipe in der Goethestraße darf nicht mehr öffnen. Nachbarn haben sich beschwert.
18.12.2014
Matthias Hufmann

Und Listen geführt. Mit Liedern, die nachts gespielt worden sind. Sagt der Baudezernent. Jedenfalls später, als der Kompromiss zwischen Wirt und Stadt erlaubte. 22 Uhr in der Woche, 24 Uhr am Wochenende. „Es gibt vehemente Beschwerden von mehreren Leuten.“ Manchmal sei es noch um 2,3 Uhr morgens laut gewesen, so Bernd Nottebaum. Die Stadt habe deshalb reagiert und die Schlösser am Montag austauschen lassen.

Im Moment sehe er keine Möglichkeit, dass der Rockpalast wieder öffnet. Es habe bislang nur den Kompromiss gegeben, sagt der Dezernent. „Und der beruhte auf Vertrauen.“ Die Baugenehmigung liege jetzt zwar vor, „aber es fehlt die Verlässlichkeit."

Und was meint der Wirt? „Nicht ein einziges Mal wurde von irgend jemandem die Polizei oder das Ordnungsamt gerufen“, schreibt Heiko Steinmüller auf Facebook. „Alle Beschwerden erfolgten im Nachhinein.“ Telefonisch war er am Mittwochabend nicht zu erreichen.

Mit dem Dichtmachen des Rockpalastes setzt sich eine schier unendliche Geschichte fort. Es geht um Lärmschutz, fehlende Gutachten, laute Musik, die Art von Musik, dicke Akten im Amt, protokollierte Beschwerden, eine entspannte Polizei, Krisengespräche, Demos, Vermittlungsversuche - im Wahlkampf wollten sich fast alle Parteien einschalten.

Und jetzt - das Ende? Am Donnerstagabend werden sich Nottebaum und Steinmüller noch einmal treffen.