Alles zurück auf Vorfahrt

  • Sylvia Kuska
    Irritationen von Anfang an: die Kreuzung im Winter
Wie verkauft man, dass die Hagenower Straße ab nächster Woche wieder Hauptstraße ist? Dass man einen Fehler gemacht hat und den korrigieren muss? Bernd Nottebaum versucht es mit einem alten Opel-Slogan - und Kapitel 1 in Krisen-PR.
04.05.2015
Matthias Hufmann

Wir haben verstanden. Mit dieser Botschaft ist der Dezernent in die Offensive gegangen. Am Montag informierte er die Stadtfraktionen darüber, dass die zum Jahresanfang geänderte Vorfahrtsregel an der Mettenheimer-/Hagenower Straße wieder zurückgenommen werde. Es hätte Unfälle gegeben. Die veranlassten Nachbesserungen seien auf Geheiß des Verkehrsministeriums wegen erheblicher Bedenken „hinsichtlich der Gestaltung des Knotenpunktes“ gestoppt worden. Und alle weiteren Pläne wären nicht zu finanzieren gewesen.

Danach sprach Nottebaum mit der SVZ. „Wir sind übers Ziel hinausgeschossen“, sagte der Dezernent, meinte die anfängliche Vorfahrtsänderung ohne Genehmigung des Landes und bedauerte sogleich die Irritationen für Autofahrer. Kein Zweifel an der Schuldfrage.

Nottebaum gestand Fehler ein - und steht trotzdem gut da. Weil er nicht vergessen hat zu erwähnen, dass man die Hagenower Straße auch weiterhin beruhigen wolle (also vom Ziel nicht abweicht), dass man bei der Planung (Achtung: Zauberwort) transparent vorgehen werde, vor allem aber, dass man durch die Korrektur (Stichwort: Verantwortung) mindestens 300.000 Euro spare. So viel hätte der Umbau der umstrittenen Kreuzung vermutlich gekostet.

Zu den bisherigen Kosten hat Nottebaum nichts gesagt.