
Die Wanderbar von Zippendorf
15 Minuten dauerte die Präsentation. Powerpoint. Mit Fotos einer Lounge in Magdeburg. So könnte sie aussehen, die Strandbar in Zippendorf. 1000 umzäunte Quadratmeter, darauf ein Seecontainer und viele Liegen. An der Westseite, gleich bei den Parkplätzen. „Die Idee hat immer noch Charme“, sagt Dorin Müthel-Brenncke, die stellvertretende Vorsitzende des Ortsbeirates. Im Oktober hatten es Bernd Bugaiski und Nico Schmuhl verpasst, ihre Idee vorzustellen. Das haben sie am Dienstagabend nachgeholt.
Das erste Ergebnis: Es bleiben offene Fragen. Was ist mit dem Lärm? Wo sind die Toiletten? Wer schützt vor Vandalismus? Die beiden sind mit Hausaufgaben nach Hause gegangen, aber keinesfalls entmutigt. „Es ist doch klasse, wenn sich jemand engagieren möchte“, so Müthel-Brenncke. „Zippendorf wurde abgehängt in den vergangenen Jahren.“ Grundsätzlich seien alle Ideen willkommen.
Ein Votum hat es am Ende nicht gegeben, wohl aber einen Plan B. Das zweite Ergebnis des Abends. Die beiden Studenten wollen sich mit Ulf Heyer treffen. Der würde gern das Strandhotel sanieren und rechts und links davon fünfgeschossige Häuser bauen. Weiß aber auch, dass die Genehmigung noch auf sich warten lässt. Weshalb also nicht die Zeit nutzen bis dahin? Für eine Bar auf der Terrasse vor dem Hotel? Darüber soll jetzt diskutiert werden. Über einen neuen Standort. Über eine Probesaison.
Und die Stadt? Die wartet darauf, wie sich der Ortsbeirat verhält. Beim Amt für Stadtentwicklung ist bislang eine Mail der potenziellen Betreiber eingegangen. Die Anfrage wurde an den Verwalter (Sportamt) und den Bewirtschafter (SDS) des Strandes weitergeleitet. Mehr könne man im Moment nicht tun.
Hausaufgaben gibt es aber auch von der Verwaltung. „Nach Auffassung der Baubehörde wäre für die Strandbar - und zwar sowohl für den Container wie auch für die Fläche - ein Bauantrag notwendig“, teilte die Stadt unserem Magazin bereits im Oktober mit. „Es müssten aufgrund der in Zippendorf geltenden Erhaltungssatzung sehr hohe Ansprüche an die Gestaltung dieser Anlage gestellt werden.“
Vielleicht sollten Bugaiski und Schmuhl tatsächlich erst einmal über das Strandhotel nachdenken.