Du hast dir doch Geld gewünscht
Es gibt nicht allzu viele Karikaturisten im Nordosten Deutschlands. Eher ausgesprochen wenige. Wie sollten sie auch überleben. Hier, wo man zum Lachen gern in den Keller geht. Und die sind tief. Und dunkel.
Aber es hat auch einen Vorteil, dieses stille ernste Land. Es ist leicht aufzufallen. Und so fällt er auf, unser Haus- und Hofzeichner Mario Lars.
„So in Hamburg oder Berlin, da ist es viel schwerer aus der Masse herauszugucken. In Mecklenburg bin ich wie ein Pickel auf der glatten Haut“ , sagt er und runzelt die Stirn.
Wohl beim Streicheln der Landkarte ist dieser nordostdeutsche Pickel einem Berliner Verlag aufgefallen. Bild und Heimat heißt der Verlag. War früher in Reichenbach im Vogtland zu Hause und für die schönen Seiten der DDR zuständig, Ansichtskarten und so.
„Das mit den Ansichtskarten stimmt so nicht“, sagt Mario Lars, „da gab es auch welche mit Neubaublocks drauf. Die waren nicht so schön. Und mit dem Pickel auf der Landkarte stimmt auch nicht wirklich, denen hat einfach gefallen, was ich so gemacht habe.“ Ja, ja... wer es glaubt.
Jedenfalls haben sie sich zusammengesetzt in Berlin, der Verlag und der Zeichner.
Haben miteinander geredet und mal geguckt, was so möglich ist. Ein paar Projekte sind dabei herausgekommen. Ein Kalender zum Beispiel, für ein gesundes Jahr 2016. Und eben dieses Buch.
„Du hast dir doch Geld gewünscht“ ist sein Titel. Und es geht darin, welche Überraschung, ums Geld. Es geht um Geld für Banker und Taschen, für die Börse und Kinder.
Denn: Ohne Moos nix los. Ohne Geld kann man sich nicht einmal dieses kleine Buch leisten. Ist eigentlich nur konsequent.
Nun ist so ein Buch ja ein Anachronismus in Zeiten des Internet, quasi ein Pferd auf der Autobahn. Aber das Internet kann man nicht verschenken. So ein Buch aber schon.
In diesen Zeiten, in denen sich die Toaster im Schrank stapeln und man immer weniger Handtücher braucht, weil Wasser so teuer geworden ist; in denen Socken, zu Recht, als anrüchiges Geschenk gelten, in diesen Zeiten, da weiß man gar nicht mehr, was man sich wünschen soll. Geschweige denn, was man schenken soll. Bleibt die Wahl zwischen Schnaps und Geld.
Ersteres, also der Schnaps, der ischd eibnhe fahgdsdshffte Idwejkhhrkjq hkjhkahkjhf....
Für Letzteres ist das Buch die ideale Verpackung. Einfach einen Hunderter zwischen die Seiten legen und ab geht’s zum Kindergeburtstag. Welch ein Geschenk. Rein ideell ist die Verpackung sogar wertvoller als der Inhalt. Langlebiger auch. Versuchen Sie mal ein Buch gegen ein Handy zu tauschen.
So, für alle die finden, dass das hier ganz schön viel Reklame ist, die können hier aussteigen.