Haftstrafe für Manager von Volkssolidaritäts-Fonds

Fast 1600 überwiegend ältere Menschen aus MV waren um ihre Ersparnisse gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft hatte im Prozess von einem Schneeballsystem gesprochen: Auszahlungen wurden mit Neueinlagen finanziert. Am Donnerstag das Urteil gegen den Manager: drei Jahre und acht Monate Haft.
25.09.2014
dieschweriner

Das Landgericht Rostock sah es als erwiesen an, dass sich der heute 64-Jährige der Insolvenzverschleppung und des gewerbsmäßigen Betrugs schuldig gemacht hat. Er hatte mit einem weiteren Mann 1996 und 1998 die Fonds der Volkssolidaritäts-Verbände Mecklenburg Mitte und Bad Doberan/Rostock-Land initiiert, in denen knapp 9,5 Millionen Euro versickert sein sollen. Im Vertrauen auf die Volkssolidarität hatten die größtenteils unerfahrenen Anleger ihr Geld investiert. Angeklagt waren 144 Fälle mit einem Schaden von 1,1 Millionen Euro zwischen Juli 2004 bis Oktober 2005, die Fälle davor waren verjährt.

Der Angeklagte hatte in seinem Schlusswort den Verlust für die Anleger bedauert, die Verantwortung dafür aber abgelehnt. Nachdem Berater von den Problemen der Fonds berichteten und seine Rettungsvorschläge vom Verband abgelehnt worden seien, habe er 2005 seine Aufgabe beendet. Der zweite Mann, der an den Vorgängen beteiligt gewesen sein soll, muss nicht vor Gericht. Er ist nicht verhandlungsfähig.