Investor für Schwimmhalle gefunden

  • Sylvia Kuska
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Es ist: Ulrich Bunnemann, Chef der Schelfbauhütte. Am Sonntag hat er seine Pläne per Mail an die Stadt geschickt, am Montag traf er Bernd Nottebaum und telefonierte mit Angelika Gramkow. Am Dienstag soll er sich entscheiden.
12.10.2015
Matthias Hufmann

Bunnemann hat die Pläne am vergangenen Wochenende ausgearbeitet. Er möchte die südöstliche Seite der Schwimmhalle für acht Maisonette-Wohnungen nutzen. Das kleinere Schwimmbecken hingegen soll für Schwimmkurse und Wassergymnastik erhalten bleiben – „mit dem potenziellen Betreiber bin ich bereits in Kontakt“, sagt der Architekt. Aus dem größeren Becken könnte eine Sportstätte werden. Bunnemann plant mit einem neuen Umkleide- und Saunabereich. Im Rest der Halle soll eine Praxis für Physiotherapie entstehen. „Und auf den nicht benötigten Parkplätzen könnten barrierefreie, altersgerechte Wohnungen gebaut werden.“

Ulrich Bunnemanns größtes Projekt ist derzeit die Alte Brauerei an der Knaudtstraße. Aus dem Industriegelände wird ein Wohn- und Geschäftsviertel. In den vergangenen Jahren hat seine Firma, die Schelfbauhütte, etliche Immobilien restauriert, von denen man vorher glaubte, sie seien nicht mehr zu retten. Dass die Schwimmhalle Lankow zum Teil bereits abgerissen ist, kann ihn deshalb nicht beunruhigen. „Die Substanz lässt sich in jedem Fall weiternutzen.“ Am Dienstag sei er noch einmal vor Ort, um sich ein Bild zu machen. Und die Aufträge an die Abrissunternehmen? „Über die Übernahme eventuell anfallender Vertragsstrafen kann man reden.“

Bunnemann sagt: „Ich stehe als Investor zur Verfügung.“ Die Oberbürgermeisterin hätte ihn gleich angerufen. Ganz aufgeregt. Auch der Baudezernent soll not amused gewesen sein. „Hätten Sie sich mal früher gemeldet.“ Aber ihm sei die Entwicklung jetzt erst klar geworden, so der Architekt. „Ein Abriss des Denkmals Schwimmhalle Lankow ist nicht zwingend notwendig“, steht in der Mail an Nottebaum. Inklusive Unterstreichung. Mit dem Erhalt könnte die Landeshauptstadt Schwerin, „die den Weltkulturerbestatus anstrebt, unter Beweis stellen, dass sie den Denkmalschutz ernst nimmt.“

Beim Treffen mit Nottebaum seien sie so verblieben, so Bunnemann, dass die Abrissarbeiten umgehend gestoppt werden könnten, „wenn ich mich bis Dienstag Nachmittag entscheide und kurzfristig den Kauf notariell beurkunden lasse.“

Dienstag, 16 Uhr, beginnt das Pressegespräch vor dem Hauptausschuss. Vermutlich werden Gramkow und Nottebaum etwas zu verkünden haben.