Parken auf der Deponie?

Spätestens seit 2012 ist klar, dass die Deponie Finkenkamp gesichert werden muss. Die Altlast gefährdet die Trinkwasserversorgung. Immerhin: Der Terminplan steht jetzt fest. Und einen Vorschlag zur Nachnutzung gibt es auch.
02.08.2014
Matthias Hufmann

Die ehemalige Deponie ist selbst vielen Schwerinern nicht bekannt. Sie liegt ausgerechnet im Wasserschutzgebiet unweit des Wasserwerkes Neumühle, gleich hinter der alten Tierklinik. Früher wurde hier so ziemlich alles abgeladen, was man andernorts nicht loswerden konnte. Nach der DDR geriet die Deponie in Vergessenheit.

Nur: Die Gefahr blieb. In einer Analyse des Technologiezentrums in Karlsruhe wurde Finkenkamp eindeutig als Risiko für das Trinkwasser genannt. Die Stadt musste etwas unternehmen, nachdem sie das Thema lange Zeit ignoriert hatte.

2018 soll die Deponie jetzt komplett gesichert sein. Für die Planung verantwortlich ist die S.I.G.-Dr.-Ing. Steffen GmbH. Das Unternehmen hatte diese Aufgabe schon bei der Sanierung der Deponie in Stralendorf übernommen. Im Herbst soll die Genehmigungsplanung eingereicht werden. Baubeginn könnte im dritten Quartal 2015 sein, 2016 würde dann die eigentliche Arbeit folgen. Die Versiegelung. Der Bodenauftrag. Der Abfluss des Regenwassers.

Und was kostet das? „Bislang gehen wir von zwei Millionen Euro aus“, sagt Stefan Schlick, Leiter der städtischen Liegenschaften. „Nach Vorliegen einer Genehmigungsplanung müssten diese Kosten in den städtischen Haushalt eingestellt werden.“  Und danach? Geschätzte 3500 Euro jährlich in den ersten zehn Jahren, danach 1000 Euro. „Auch diese Positionen müssten im städtischen Haushalt verankert werden.“

Mit der Projektsteuerung inklusive Vergabe und baulicher Umsetzung hatte der Hauptausschuss die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft (WAG) beauftragt. „Diese fachliche Begleitung ist notwendig, um eine Förderung durch das Land zu ermöglichen“, so Schlick.

Der Fördermittelantrag für die Sanierung der ehemaligen Deponie wurde inzwischen beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt eingereicht. „Dort wurde uns in Aussicht gestellt, das Vorhaben mit 50 Prozent zu fördern.“

Und wie könnte man das Gelände in vier Jahren nutzen? Als Parkplatz für die Kongresshalle. Der Ortsbeirat ist dafür. Die Stadt hat von dem Vorschlag gehört. „Eine Entscheidung gibt es aber noch nicht“, sagt Schlick.