Schelfstadt fragt, Stadt antwortet - manchmal

  • Kuska
Anfang Juni beginnen die Bauarbeiten in der Schelfstraße. Was das bedeutet? Darüber wollte die Stadt am Montagabend im Rathaus informieren. Die meisten Anwohner jedoch gingen mit mehr Fragen als Antworten nach Hause.
13.05.2014
Matthias Hufmann

Acht Wochen für den ersten Gehweg, acht Wochen für den zweiten, dann noch einmal acht - inklusive Vollsperrung - für die Fahrbahn. So sieht der Zeitplan aus für die Sanierung. Anfang Dezember sollen die ersten 150 Meter der neuen Schelfstraße fertig sein. Von der Knaudt- bis zur Landreiterstraße. Wann der Rest folgt? Das sei unsicher, sagte Carsten Bierstedt vom Straßenbauamt. Die Finanzen würden entscheiden. Vorgesehen sei nächstes Jahr.

Sicher ist: Mit der dritten Bauphase kommt ganz schön was zu auf die Schelfstadt. Die Umleitungen sind mit der Verkehrsbehörde abgestimmt. Durch die Taubenstraße geht es mit umgekehrter, durch die Lindenstraße mit aufgehobener Einbahnstraßenregelung. Die Parkplätze rund um Schelfkirche und entlang der Kirchenstraße sollen wegfallen, teilte die Stadt mit. Allerdings sei die genaue Busroute noch nicht abgestimmt worden. Zum Ausgleich für die Anwohner könnten Parkplätze an der Knaudtstraße und am ehemaligen Stadtbad am Nordufer des Pfaffenteichs dienen. Und der Netto-Parkplatz?, so eine Frage aus dem Publikum. „Haben wir noch nicht geprüft. Wir nehmen die Anregung an.“ Gibt es einen Radfahrstreifen? „Das ist in der Tempo-30-Zone nicht beabsichtigt. Wir werden das aber noch einmal prüfen lassen.“ Eine Ampel am Ende der Bergstraße, damit der Umleitungsverkehr schneller abfließen kann? „Wird geprüft.“ Ebenso, ob vor Ecolea demnächst Hinweisschilder auf die Schule stehen sollen.

Überhaupt Ecolea. Was wird sich ändern am Parkchaos nach den Bauarbeiten? Gleich mehrere Anwohner fragten gestern nach. Die Stellplatzstreifen vor der Schule seien etwas länger gezogen worden, hieß es. Eine Antwort auf die Frage war das nicht. Die Antwort hatte die Stadt bereits im Januar an Schulleiter Björn Freitag geschickt: „Durch die Sanierung und Umgestaltung der Schelfstraße wird sich die Parkplatzsituation (...) zwar qualitativ verbessern, jedoch quantitativ verschlechtern." Das Chaos wird also bleiben.

Verschlechtern wird sich die Parksituation nicht nur an der Schule, sondern in der ganzen Straße. Vier bis sechs Plätze sind insgesamt weniger eingeplant. Für Autos auch, die bislang in den Vorgärten hielten. Diese Flächen dürfen nicht mehr dafür genutzt werden. Infos dazu? Keine. „Warum wird das heute nicht beantwortet?“ Diese Frage wurde ebenfalls gestellt.

Geparkt werde in Parkbuchten, so die Stadt. Die Fahrbahn soll künftig 6,25 Meter breit sein. Am Knotenpunkt Schelfstraße/Landreiterstraße werde es eine Erhöhung, eine so genannte Aufpflasterung, geben. Das soll den Verkehr beruhigen. Eine zweite an der Kreuzung Schelfstraße/Knaudtstraße, wie von einem Anwohner gefordert, werde aber nicht kommen. „Aufpflasterung und Nahverkehr vertragen sich nicht“, lautete die Antwort. Einmal ja, einmal nein. Das Verständnis hielt sich in Grenzen bei den 41 Zuhörern. Zumal auch nicht mehr geprüft werden soll, ob die Verkehrsinsel an der Ampel zur Knaudtstraße tatsächlich wegfallen kann. Mehrere Anwohner fürchten um die Sicherheit der Schüler.

Und was kosten die Bauarbeiten? Der Abschnitt wurde für 515.000 Euro vergeben, sagte die Stadt. Erfahrungsgemäß können die Kosten aber noch steigen. Wie hoch die Beteiligung für die Hauseigentümer sein wird? Das lasse sich erst nach Fertigstellung sagen.

Mindestens ein Anwohner ging am Montagabend aber auch zufrieden nach Hause. Er muss am 22. Juni umziehen - mitten in der ersten Bauphase. „Das sollte gelingen“, wurde ihm versprochen. „Den Termin haben wir notiert.“