Trara, die Post ist wieder da!

  • Sylvia Kuska
Ein bisschen zumindest. Mit Sendungen überflutet wird vorerst kaum ein Briefkasten.
08.07.2015
Sylvia Kuska

Der Streik bei der Post ist vorbei. Und tatsächlich: Der Briefkasten gähnt nicht mehr vor Leere. Seit Dienstagmorgen werden im Schweriner Briefzentrum wieder Sendungen sortiert. Im Dreischichtsystem. Wie üblich. Neu sind ein paar zusätzliche Kräfte. Sie sollen helfen, den Postberg zügig abzutragen. Zügig bedeutet „in wenigen Tagen“. Das ist das Konkreteste, was Postsprecher Martin Grundler sagen kann. Der Rückstau ist groß, der Platz auf den gelben Fahrrädern und in den Postautos begrenzt. Jetzt alle Briefe auf einmal zu erhalten – das wird kaum passieren. Die Umschläge, die die Zusteller am Dienstag in die Kästen steckten, waren vorwiegend aktuelle Sendungen.

Die Devise heißt jetzt: irgendwo anfangen. Dem einen beschert das eher einen vollen Briefkasten als dem anderen. Prioritäten zwischen behördlichen und privaten Empfängern würden nicht gesetzt. In Zustellbereichen mit großen Sendungsmengen könnte es eventuell Sonderfahrten oder zusätzliche Zusteller geben, heißt es.

Wie viele Briefe für Schwerin liegen geblieben sind, könne er nicht beziffern, sagt Martin Grundler.  Zum Vergleich: Normalerweise werden im Schweriner Briefzentrum all jene Briefe weitergeleitet, die aus dem Einzugsbereich um Schwerin, Parchim, Ludwigslust, Boizenburg, Wittenberge und Plau am See kommen oder von außerhalb in dieser Region ankommen sollen. Insgesamt knapp eine Million pro Tag.

Was hat der vierwöchige Streik den Postmitarbeitern gebracht?

  • Die rund 140.000 Beschäftigten erhalten der Einigung zufolge zum 1. Oktober 2015 eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie zum 1. Oktober 2016 zwei Prozent und zum 1. Oktober 2017 noch einmal 1,7 Prozent mehr Geld.
  • Der Kündigungsschutz wurde um vier Jahre bis Ende 2019 verlängert.
  • Die Brief- oder kombinierte Brief-/Paketzustellung wird bis Ende 2018 nicht an Fremdfirmen vergeben.
  • Die zu Jahresbeginn gegründeten regionalen Paketgesellschaften, in denen die Zusteller deutlich weniger verdienen als bei der Deutschen Post AG, werden nicht, wie von verdi gefordert, aufgelöst oder in einen Post-Haustarifvertrag aufgenommen. Den 7.600 Paketzustellern, die noch in der Deutschen Post AG beschäftigt sind, wird aber der Verbleib in der AG zugesichert.