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Neue 24-Stunden-Kita schon vor Eröffnung fast voll
Eltern, die im Schichtdienst arbeiten, kennen das Problem: Die meisten Kitas in der Stadt schließen um 17 Uhr, 17.30 Uhr. Mit etwas Glück 18 Uhr. Städtische ebenso wie Private. Umso ungewöhnlicher war das, was die Kita gGmbH vor viereinhalb Jahren aus der Taufe hob: „nidulus“. Eine Kita, die 24 Stunden am Tag geöffnet hat. 365 Tage im Jahr. Ein Modell, das bundesweit beachtet wurde. In Medien. In anderen Städten. Mitarbeiter von Kita-Trägern reisten quer durchs Bundesland, um sich das Konzept vor Ort erklären zu lassen. Nun erweitert die Kita gGmbh ihr Erfolgsmodell. Denn auch wenn die Betreuung nur Eltern im Schichtdienst vorbehalten ist, reichen die Plätze bei Weitem nicht aus.
An der Wismarschen Straße, mitten auf dem Gelände der Sozius Pflege- und Betreuungsdienste gGmbH, sind die Bauarbeiten in vollem Gange. Hinter den Gerüsten an dem alten, denkmalgeschützten Gebäude luken schon die neuen Fenster hervor. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf dem Innenausbau. Ab November sollen im „nidulus duo“ Kinder toben.
„Nidulus duo“? Der Kita gGmbH sind keineswegs die Ideen für Namen ausgegangen. „Wir erweitern nidulus“, sagt deren kaufmännische Geschäftsführerin, Anke Preuß. Das Prinzip: Eine Einrichtung, zwei Standorte. Eine Leiterin für beide. Deshalb liegen zwischen „nidulus“ auf dem Gelände der Helios-Kliniken und „nidulus duo“ auch nur ein paar hundert Meter. Der größte Vorteil aus Sicht des Trägers: Flexible Entscheidungen der Kita-Leiterin. Soll zum Beispiel heißen: Fehlen in einer Kita Erzieher, könnten auf kurzem geografischen und bürokratischen Weg Kollegen aus der anderen aushelfen. Oder: „Ist am Wochenende nachts in jedem Haus nur ein Kind angemeldet, könnten beide gemeinsam in einer Einrichtung schlafen." Vermutlich auch ein Vorteil: ein Leiterinnen-Gehalt wird gespart.
69 Krippen- und Kindergartenplätze soll es nun zusätzlich geben. „Die Hälfte davon ist für Kinder von Sozius- und Helios-Mitarbeitern bestimmt.“ Der Rest werde frei vergeben. Dieses Vergabeprinzip bringt Fördermittel. Rund 300.000 Euro vom Bund. Sie sollen, so sagt Anke Preuß, auf die Miete angerechnet werden und so die Elternbeiträge reduzieren. Diese liegen aber trotzdem deutlich über denen einer Einrichtung, die nicht nachts und am Wochenende öffnet.
Bei „nidulus“ sei am Anfang ungefähr ein Jahr vergangen, bis das Angebot angenommen wurde. So lange wird es in der neuen 24-Stunden-Kita nicht dauern. Die meisten der Plätze seien bereits vergeben. Vorrangig an Familien, die am anderen Standort auf der Warteliste stehen.
Service:
Eltern, die Fragen zu den Plätzen in der neuen 24-Stunden-Kita haben, können sich an „nidulus“-Leiterin Frau Brinkmann wenden. Ihre Telefonnummer: 5203250 an. Für kommendes Jahr werden für „nidulus duo“ noch Erzieher gesucht. Bewerbungen können an die Kita gGmbH, Friedrich-Engels-Straße 2a, 19061 Schwerin geschickt werden.