
Der Hafen hat jetzt eine Promenade
Verödet, das war einmal. Nach einjähriger Bauzeit und knapp 2,4 Millionen Euro später ist die Hafenpromenade am Ostufer des Ziegelinnensee entstanden. Sie verläuft im Bereich der Hafen- bzw. Kaikante des ehemaligen Stadthafens. Die Gewerbe- und Industriebrache wurde bis auf das Brauereigelände beräumt. Der ehemalige Getreidespeicher als Hotel, die Kaimauer und der Portalkran sind in die Gestaltung des neuen Wohngebiets mit einbezogen worden.
Insgesamt wurde eine Fläche von etwa 14.000 Quadratmetern neu gestaltet – das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern. Auf 4.000 Quadratmetern wurden großformatige Betonplatten, Betonpflaster und Granitgroßpflastersteine verbaut. 27 Bäume (hauptsächlich Erlen) ergänzen das Grün in Wassernähe.
Im Zuge der Neugestaltung erfolgte auch die Sanierung der Kaikante. Hier entstand auf einer Länge von 270 Metern ein neuer Stahlbetonholm, in dem 175 Kubikmeter Beton und 25 Tonnen Betonstabstahl verarbeitet wurden. Neue Stahlkanten schützen weitere 205 Meter der Kaikante. Die alte Ufermauer ist wasserseitig auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern mit einer Spundwandbeschichtung gesichert worden.
Die neue Hafenpromenade wurde am Dienstag im Beisein von Wirtschaftsminister Harry Glawe, Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und Baudezernent Dr. Wolfram Friedersdorff übergeben. SDS-Werkleiterin Ilka Wilczek dankte anlässlich der Eröffnung dem Verein zur Förderung des Kultur- und Gartensommers in Schwerin e.V. Durch die Bereitstellung einer Spende in Höhe von 25.000 Euro wurde es möglich, auch den alten Portalkran zu erhalten. Insgesamt wurden 2,4 Millionen Euro in das Projekt investiert; 1,76 Millionen Euro standen als Investitionszuschuss aus EFRE-Mitteln zur Verfügung.
Protest gab es am Dienstag übrigens auch, allerdings gegen das Nordhafenquartier. „Die geplante massive Bebauung an dieser Stelle lehnen wir ab“, sagte Karl Schmude, Kreisvorsitzender der Grünen. „Falls Herr Friedersdorff wirklich ein Denkmal braucht, reicht die Größe der Schliemann-Büste am Pfaffenteich völlig aus.“ Gleichzeitig mit der offiziellen Feierstunde schenkten die Grünen einen Magenbitter aus. „Wer die Planungen der Oberbürgermeisterin und ihres Baudezernenten für das Nordufer des Ziegelsees nur schwer verdauen kann, dem konnte dieser helfen.“