
Schweriner Schuldnerberatung schließt
„Die Beratung schließt Ende des Jahres“, sagte Thomas Tweer gegenüber unserem Magazin. Die Fördermittel von Stadt und Land würden nicht ausreichen, um die Stelle weiter zu betreiben. Tweer ist Geschaftsführer des Diakoniewerkes Neues Ufer, dem Träger der Schuldnerberatung in der Steinstraße 20. Vier Mitarbeiter kümmern sich hier um mehr als 500 überschuldete Schweriner.
„Das Aus kommt nicht überraschend“, so Tweer. Schon 2006 und 2012 habe es Finanzierungsprobleme gegeben. „Das Fass zum Überlaufen brachte aber eine nochmalige Kürzung der Fördermittel für das Jahr 2014.“ Grund hierfür sei die Deckelung der Mittel für Schuldnerberatungsstellen auf 1,8 Millionen Euro für das gesamte Land. Auch Schwerin habe sich nicht in ausreichender Form an der Finanzierung beteiligen können.
„Wir haben uns mit viel Herzblut, einer professionellen Beratung und mit einem Eigenanteil von 360.000 Euro seit dem Jahr 2000 engagiert“, sagte Tweer. „Bei einer Weiterführung der Schuldnerberatung mit den laut Richtlinie geförderten 3,651 Stellen läge der Eigenanteil des Diakoniewerkes bei 55.000 Euro - mit steigender Tendenz.“ Das sei nicht mehr zu machen.
Von den vier Beratern hat einer bereits gekündigt. „Für die anderen versuchen wir, eine Perspektive zu finden“, so Tweer.
Sozialministerium und Stadtverwaltung konnten am Freitag keine Fragen mehr beantworten.
Schwerin zählte 2013 bundesweit zu den zehn Kreisen und kreisfreien Städten mit dem höchsten Anstieg der Schuldnerquote.