
Das Land wirbt im Spiegel - eine Anzeige fehlt
371 Wörter. 2823 Zeichen. Es sind schon kürzere Mitteilungen in der Staatskanzlei verfasst worden. Aber es gibt auch eine Menge zu erklären.
Die Kurzfassung geht so: Das Land wird 25, möchte nicht mit dem Strandkorb werben und stellt deshalb Spitzenleistungen in Wirtschaft, Handwerk und Wissenschaft vor. Am 10. Januar Schiffspropeller. Am 17. eine Geigenbauerin. Am 24. eine Familie, die auf der Insel Öhe naturnahe Landwirtschaft betreibt. Auf großen Motiven im Spiegel. Dazu die Erklärung, weshalb im Spiegel („auflagenstärkstes Magazin Europas“). Dazu die obligatorischen Zitate, vom Chef der Staatskanzlei und vom Leiter des Landesmarketings, Peter Kranz-Glatigny.
Die offene Frage heißt: Was kostet das eigentlich?
Die Antwort wurde nicht vergessen, sondern bewusst weggelassen, sagt Kranz-Glatigny gegenüber unserem Magazin. 1,6 Millionen Euro betrage das Jahresbudget fürs Landesmarketing. Darin sei die Imagekampagne enthalten. Und im Detail? Er wolle lieber über die Inhalte sprechen.
Im Spiegel kostet eine ganzseitige Anzeige im Januar (Preis-Zone 1) zwischen 60.864 und 68.776 Euro (rechte Seite im Magazin). „Wir haben ein gutes Angebot erhalten“, sagt Kranz-Glatigny. In anzeigenschwachen Zeiten dürfte das 20 Prozent weniger bedeuten. Hinzu könnte der Mengenrabatt und vielleicht ein Köder für Neukunden kommen.
Macht zusammen irgendetwas zwischen 100.000 und 130.000 Euro. Zuviel, um offen damit umzugehen?