Haste mal 153.000 Euro?

So viel Geld würde der nachträgliche Einbau einer Sauna in die neue Schwimmhalle kosten. Wenn genug Leute schwitzen, wären die Kosten nach sechs Jahren wieder drin. So die Rechnung für ein neues Kapitel in der unendlichen Saunageschichte.
25.04.2015
Sylvia Kuska

Rein betriebswirtschaftlich gesehen, müsste man investieren, sagt Angelika Gramkow und holt tief Luft. Denn so wirklich freuen kann sich die Oberbürgermeisterin über die wirtschaftlichen Prognosen nicht. Eine Sauna in der neuen Schwimmhalle - das wäre schon eine feine Sache. Findet sie, finden viele Schweriner, finden viele Stadtvertreter. Aber: „Wir haben die 153.000 Euro nicht.“

Wie sie auf den Preis kommt? Die Verwaltung hat die Hausaufgaben gemacht, die die Stadtvertreter ihr in der vergangenen Sitzung aufgegeben haben: die Möglichkeiten für einen nachträglichen Sauna-Einbau zu prüfen.
Die Verwaltung hat neu kalkuliert. Auch die Eintrittspreise, rechnet nun mit 9 Euro statt 7,50 Euro. Dass das potentielle Besucher abschrecken könnte, ist berücksichtigt, die Zahl von 6500 auf 6000 gesenkt. Ergebnis: Auf dem Papier hätte sich die Sauna nach ungefähr sechs Jahren amortisiert.

Was lange währt, wird redensartlich gut. Wer sich lange wehrt, zahlt am Ende drauf. Ob die Sauna tatsächlich kommt, ist noch ungewiss. Dass sie dann 30.000 Euro mehr kosten würde, als vor einem Jahr, hingegen Fakt. Damals waren die Bauarbeiten an der Schwimmhalle noch in vollem Gange. Einen Saunaeinbau machten die Stadtpolitiker aber von Fördermitteln abhängig. Die gab es nicht. Also wurde ohne weitergebaut.
Nun ist die Schwimmhalle fertig. Das macht den Einbau teurer.
Fördermittel gibt es nach wie vor nicht. Die Stadt müsste die Sauna komplett aus Eigenmitteln finanzieren. Selbst dann, wenn nach Schlussrechnung von den bereits gezahlten Fördergeldern für die Schwimmhalle noch etwas übrig wäre. „Das dürften wir nicht für die Sauna verwenden, sondern müssten wir zurückzahlen", so Gramkow.
Immerhin: Sollte die Sauna noch kommen, müssten verbaute Fördermittel nicht zurückgezahlt werden, heißt es bei der Entwicklungsgesellschaft EGS.

Wie es nun weitergeht? Montagabend liefert die Verwaltung ihre Hausaufgabe bei den Stadtvertretern ab. Diese könnten ihr dann den Auftrag geben, Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Oder sagen: Tschüss, Sauna, du bist zu teuer.